Mesozyklus KW 40-43

Woche 40: 50er-Woche (81km)

In der ersten Woche nach neuem Trainingsplan war ich nicht in der Lage, die gesetzten Ziele zu erreichen: weder die avisierten hundert Wochenkilometer als Minimum, noch – und genau aus diesem Grund ersteres – die 50km Trail-Nachtlauf mit Schluppe. Das Wetter war einfach zu widrig und wir zu schlecht drauf. Dennoch hatten wir eine Menge Spaß! Außerdem ist mir wenigstens ein schneller 30er am Dienstag gelungen, der mit 4:50/km meine bisherige Bestzeit nur ein kleines Bisschen überboten hat.

Woche 41: Strecke verteilt (106km)

In Bezug auf das Wochenziel kam ich in der folgenden Woche endlich wieder auf einen grünen Zweig. Die Verteilung der Kilometerleistung auf mehrere lange oder längere Läufe stellte eine neue Trainingsanforderung, aber vor allem auch eine Abwechslung zum üblichen „ein Langer, ein ganz Langer und noch etwas dazu“ dar. Da ich zudem wegen einer günstigen Stelle im Schichtrhythmus fünf Lauftage nutzen konnte, waren die langen Läufe im erträglichen Bereich angesiedelt.
Höhepunkt der Woche war ein 40-km-Lauf, den ich eigentlich mit einer 5:20er-Pace zwar eher schnell absolvierte; dennoch kam mir der Einbruch auf den letzten fünf Kilometern doch recht heftig vor – man muss allerdings bedenken, dass ich die zweite Hälfte dennoch schneller war; die letzten zwei Kilometer habe ich weniger durch körperliche Stärke, als vielmehr durch Willenskraft durchgezogen.
Insgesamt waren meine Beine bereits ab der Wochenmitte, nachdem ich einen recht harten Tempolauf absolviert hatte, absolut müde. Die Muskeln schmerzten ungewohnt lang, was sich beim Laufen allerdings verlor.

Woche 42: Schlala-Woche (100km)

Die Woche mit der längsten Einzelstrecke war das Gegenprogramm zur Vorwoche, war sie doch klassisch nach oben erwähnten Muster „Ultralangstrecke plus 30er plus X“ aufgebaut. Da ich seit September im Ultradistanz-Bereich nicht mehr viel hinbekommen hatte, wählte ich eine Strecke mit unter 60 Kilometern und ging sie betont langsam an. Die Grundlage für mein Tempo war mein Puls, den ich lange sogar unter 140 halten konnte. Erst auf den letzten 20km ließ ich mir etwas mehr Spielraum und lief mit Werten zwischen 145 und 147. Durch mein betont langsames Laufen kam ich so entspannt wie schon lange nicht mehr über die gesamte Distanz und schaffte eine (wohlgemerkt gestoppte) 6er Pace. Wie nach dem 40er schmerzten die Oberschenkel nach diesem Lauf recht lang, was sich aber mit den folgenden Läufen der Woche wieder gab.
Den 30er bildete der Teutolauf in Lengerich, der als Traillauf mit recht wenig Steigung ein gutes Kreuzberg-Training darstellte. Ich war gut drauf und konnte auf den letzten fünf nochmal ordentlich einen raushauen.

Woche 43: Regenerationswoche *hust* (83km)

Dass Regeneration nicht direkt zu meinen Stärken gehört, zeigt diese Woche, die ich einfach mal mit dem Kreuzberg und damit mit einem 50km-Mittelgebirgstrail beendet habe. Dass ich zum Ende der Woche nicht auch noch über 90 auf der Uhr hatte, lag lediglich an den Schmerzen im Hackenbereich, die ich nach dem Donnerstags-Tempolauf bekam und die bis heute manchmal wiederkommen (oft am Anfang eines Laufs, wenn es bergauf geht).
Zudem bin ich die letzte Runde des Kreuzberg50 einfach mal im Zerstörungsmodus gelaufen, weil ich plötzlich an zweiter Stelle stand und mein Kampfmodus aktiviert worden war. Egal, Spaß ist Spaß!

Cui Bono?

Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass ich fitter bin, als ich dachte. Wirklich gelitten habe ich beim Kreuzberg nicht, obwohl nicht wirklich viel Regeneration drin war. Wenigstens hatte ich die Kalorienzufuhr ein wenig erhöht, um die Belastungen ein wenig abzufedern. Der Selbstbewusstseinsboost, als zweiter bei einem Trailultra ins Ziel zu kommen, hat mir ordentlich Schwung und Zuversicht gegeben. Das Ziel, den Respekt vor langen Strecken wieder auf ein vernünftiges Maß abzubauen, ist also – trotz des kleinen Patzers in der ersten Woche – absolut erreicht!

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